StadlerDas Heimatbuch der Gemeinde Parkstetten (Autor: Karl Ebenbeck) sowie des Landkreises Straubing-Bogen (Autor: Michael Wellenhofer) erzählen kenntnisreich die Vita des am Heiligen Abend 1804 dem hiesigen Schullehrer Josef Stadler und seiner Frau Magdalena geborenen Sohnes Johannes Evangelist Stadler. Mit 9 Jahren besuchte er die Gymnasialanstalt in Straubing, legte dort 1822 als Klassenbester das Abitur ab. Nach dem Studium der klassichen Sprachen an der Universität Landshut weiht ihn Bischof Johann Michael Sailer im Jahre 1827 im Dom zu Regensburg zum Priester. Ein Jahr später promovierte er zum Doktor der Theologie und wurde 1831 Privatdozent an der Universität München. Er scheint in seinen Vorlesungen durchaus für ein Witzchen aufgelegt gewesen zu sein, erwartete er auf die Frage: "Wie heißt die Stadt, welche im Salve Regina vorkommt?" Salve regina, ....... Jesum, benedictum fructum ventris tui, nobis post hoc exsilium ostende. O clemens, O pia, ...." Für Nichtlateiner: ".... zeige uns Jesus. O du gütige  ....".

Bekannt ist Stadler wohl wegen seiner unglaublichen sprachlichen Fähigkeiten: Er beherrschte 14 Sprachen perfekt - alle europäischen, hebräisch, Sprachen des vorderen Orients und Sanskrit. An die 30 Sprachen soll er verstanden haben. Er ist in der Allgemeinen Deutschen Bibliographie aufgeführt, u. a. mit: "Unter seinen schriftstellerischen Arbeiten ist die bedeutendste das „Vollständige Heiligenlexikon“, welches er 1856 mit Fr. J. Heim zusammen begann, bald aber allein fortsetzte."

Stadler verstarb am 30. Dezember 1868 in Augsburg.

Bisweilen wird er als der 'niederbayerische Mezzofanti' tituliert, was doch eine besondere Ehrerweisung ausdrückt, wenn man nach Guiseppe Mezzofanti gegoogelt hat.

Parkstetten ehrt diesen großen Sohn mit der Benennung der Grund- und Mittelschule als "Dr.-Johann-Stadler-Schule" sowie mit einem Straßennamen, in Geokoordinaten: 48.9181947149036  12.601188818201576

Bildquelle: Heimatbuch Landkreis Straubing-Bogen, 1984