StiftKremsmunster

 Das Benediktinerstift Kremsmünster gilt als eine der ältesten Klostergründungen Österreichs: "Tradidi quod potui ..." steht in der Stiftungsurkunde des Bayernherzogs Tassilo III. aus dem Jahre 777.

Hoch über dem Fluss "Kremsa" erhebt es sich über dem Tal der Krems, ruhend auf einer Schotterterrasse des Voralpenlandes, die Bergketten des Toten Gebirges und den Traunstein als Tor zum Salzkammergut gerade noch in Sichtweite, während sich das Flüsslein selber den Weg zur Traun und weiter zur Donau nordostwärts hinein in die Ebene des Linzer Beckens sucht. Was der Herzog übergeben hat, will an diesem Ort lebendige Tradition sein, die sich immer neu über die Jahrhunderte vermittelt hat.

 Zur Baugeschichte der gesamten Klosteranlage wäre viel zu schreiben und auch - bei einer Führung - zu sagen, siehe auch "Geschichte" auf dem Homepage des Stifts. Aber solche sakralen Räume sind vornehmlich - vielleicht sogar ausschließlich für liturgische Zwecke errichtet. Deshalb empfiehlt RePaLi dringend, einen Besuch der Kirche zu Gottesdienstzeiten zu planen. Dieser Link zu den Zeiten der Chorgebete und zum sonntäglichen Hochamt mit lateinischem Chorgesang erleichtert diese Planungen.

Tassilo KelchDer legendäre "Tassilo-Kelch" in Kremsmünster ist das wohl kostbarste Stück agilolfingischer Schatzkunst, das den Untergang der freien Bayrischen Herzöge überdauert hat. Der nach seiner Fußumschrift benannte Tassilokelch ist so eng mit der Stiftstradition verwachsen, dass er unabhängig von seiner Entstehung hier gleichsam im Rang einer Reliquie die Stiftsmitglieder an ihren Stifter rückzubinden vermag. Die Kelchumschrift: + TASSILO DUX FORTIS + LIUTPIRC VIRGA REGALIS nennt neben Tassilo als dem tapferen Herzog (der Bayern) auch seine Frau, Liutpirc aus königlichem Stamm (eine langobardische Prinzessin). Das zweiteilig geschmiedete Kupfergefäß mit aufgenieteten Silbermedaillons zeigt an der Cuppa Christus als den zum Gericht wiederkehrenden Weltenrichter auf dem Thron mit der Buchrolle des Lebens in der Hand, umgeben von den Evangelisten und ihren Symbolen, die in der apokalyptischen Literatur den Wesen am Thron des Lammes entsprechen.

Eine Anmerkung: Das im Nachbarort (Pfaff-)Münster des Sitzes Steinach des Herausgebers von RePaLi gelegene ehemalige Kollegiatstift wird verschiedentlich als "Urkloster" Pfaffmünster erwähnt. Der Stifter soll der Überlieferung nach der bay. Herzog Odilo sein, Das Aucturaium Ekkehardi Altahense - Bd. XVII, S 362 - berichtet von dieser Klostergründung durch dessen Sohn Herzog Tassilo um Jahr 748: "Tassilo dux Chremsmunster et Lorich fundavit et Phaffi-Munster prope Strubing."

StiftKremsmünster

Zu den eigentümlichsten Architekturschöpfungen des Stiftes Kremsmünster zählt der „Große Fischbehälter“ östlich des äußeren Stiftsportals.

Er schreibt eine Bautradition des frühen 17. Jahrhunderts fort, in der bereits dem Portal gegenüber ein solches arkadengesäumtes Bassin zur Aufbewahrung der im Kloster benötigten Speisefische entstanden war. Darüber hinaus rekurriert der ursprüngliche Entwurf Carlo Antonio Carlones auf die Architekturformen des 1606-08 unter Abt Alexander a Lacu geschaffenen Guntherdenkmals bei den Quellen am Urspung. Dieses mit Arkaden geschmückte Wasserpater öffnet sich auf einer der Schmalseiten pavillionartig zu einem Teich und der dahinter sich öffnenden Landschhaft.
Entsprechend konzipierte Carlone 1690-92 drei Fischbecken mit umlaufenden Arkadengängen auf toskanischen Säulen, die sich ostwärts zu niedriger gelegenen Becken ohne Arkadenschmuck hätten weiten sollen und von denen aus eine Wasserkaskade zum angrenzenden Teich des Sägewerkes und der dahinterliegenden Landschaft vermittelt hätte. Diese Pläne gelangten jedoch nicht zur Ausführung als um 1720 Jacob Prandtauer mit dem Neubau des angrenzenden Meierhofes beauftragt wurde und den östlichen Ausblick durch zwei weitere Becken auf dem Niveau der Carlonischen Bassins, wiederum mit Arkaden verschloss. So entstand eine symmetrische Folge von fünf Becken, die äußeren vier jeweils quadratisch, das mittlere als verdoppeltes Quadrat. Von der ursprünglichen Freskierung der Gewölbekartuschen durch Melchior Steidel sind nur Fragmente erhalten, wohl aber die marmornen Wasserspeier des Bildhauers Andreas Götzinger, bei den angefügten Prandtauerbecken wurden sie von Johann B. Spatz nach Entwürfen Anton Remeles verfertigt. Es wechseln von West nach Ost gesehen christliche und mythologische Figuren: Samson mit dem Löwen, David mit dem Bären, Triton, Neptun, Petrus und Tobias. Die umlaufenden Wände sind mit äbtlichen Jagdtrophäen geschmückt.

Die gut bürgerlichen Speiskarten - z.T mit fangfrischen Fischen - der zahlreichen gastronomischen Betriebe, zB der Stiftsschänke im Klosterhof, machen einen Besuch in diesem barocken "GROSS" - Od zu einem unvergesslichen Erlebnis!

Adressen und Links:

Benediktinerstift / A-4550 Kremsmünster / +43(0)7583 5275-0 / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Abt: H.H. Abt Mag. Ambros Ebhart OSB Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Prior MMMag. P. Maximilian Bergmayr OSB Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Pforte: Brigitte Schleier
Öffnungszeiten: Mo – Fr 07:00 -12:00 Uhr und 12:30 – 15:30 Uhr
Tel -0; Fax -19; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Webseite des Stifts: https://stift-kremsmuenster.net/

div Links: Gemeinde Kremsmünster - Wikipedia: Stift - Tassilokelch - Landesgartenschau 2017 - Veranstaltungen - Fotos: pk