Kirche und Friedhof St. Peter

StPeter Kopie

Um 1180 errichtete das Augsburger Domkapitel im alten Siedlungskern Straubings eine dreischiffige Pfeilerbasilika, die auf Resten eines römischen Kastells und karolingisch-ottonischer Kirchbauten steht. St. Peter besitzt zwei wertvolle romanische Tympanons, birgt im Innern einen romanischen Christus (um 1200) und eine ergreifende Pietà (um 1340). Der ummauerte Friedhof mit Grabmälern vom 14. bis zum 19. Jahrhundert gehört zu den bedeutendsten und schönsten Friedhofsanlagen im deutschen Sprachraum. Im Friedhof beeindrucken die gotische Kapelle Unserer Lieben Frau, die Agnes-Bernauer-Kapelle mit dem Rotmarmor-Epitaph der Bernauerin und die Seelenkapelle mit Totentanzfresken des Straubinger Malers Felix Hölzl (1763).

Um die romanische Kirche und die anderen drei Kapellen bildet der Friedhof einen ovalen Bering von einzigartigem Stimmungscharakter. Zweifellos handelt es sich um eine Friedhofsbefestigung, vielleicht um das Hauptbefestigungswerk der Altstadt. Felix Mader schrieb über diese unvergessliche Anlage: „Dem Besucher Straubings bleibt nichts so nachhaltig im Gedächtnis, soweit Stimmungswerte in Frage kommen, als der Friedhof bei St. Peter. Derselbe schließt mit der ehrwürdigen Peterskirche und den weiteren innerhalb des Beringes stehenden Kapellenbauten zu einer so wirkungsvollen Gruppe zusammen, wie sie selten wieder zu finden ist.“ Den Reichtum des Friedhofs bedingen u. a. seine schmiedeeisernen Grabkreuze. Einige stammen noch aus der Frühzeit des 18. Jahrhunderts, die Mehrzahl aus dem Klassizismus. Gegossene Grabdenkmäler des jüngsten Klassizismus sind zahlreich vertreten. Viele Grabsteine sind gute Werke in künstlerischer Hinsicht, aber auch bemerkenswert für menschliche Äußerungen, geistige Ideen und christliche Ikonographie.

Das Gebiet von St. Peter ist nicht nur als Platz des römischen Kastells und dessen Vorläufer (vgl. Auffindung des herrlichen Straubinger Schatzes) geschichtlich gesättigt, sondern auch als christliche Gebets- und Begräbnisstätte mit dem ehrwürdigen romanischen Münster und den Karner-Kapellen zu Unserer Lieben Frau (Heil der Kranken) und der Toten- und Seelenhauskapelle sowie der Agnes-Bernauer-Kapelle innerhalb des ovalen Friedhofsberinges von einmaliger Bedeutung. Eine Summe von hohen christlichen, ikonographischen, künstlerischen, heimatlichen und volkstümlichen Werten liegt in der Fülle der Grabdenkmäler vom 14. bis 20. Jahrhunderts, vor allem in dem fast unvergleichbaren Reichtum der klassizistischen Steinwerke, und in ihrer unerwarteten Kulturstufe.

Quelle: Straubing - Tourismus und Homepage St. Peter,

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