Geopfad
Das Besondere der Tegerheimer Schlucht ist, dass hier drei geologische Großeinheiten unterschiedlichen Alters aneinander stoßen und sogar sichtbar sind.

Das kristalline Grundgebirge im Osten (Moldanubikum) besteht im Wesentlichen aus Gneisen der Erdfrühzeit (vor 550 Mio. Jahren) und des Erdaltertums, in die vor rund 330 - 310 Mio. Jahren granitische Schmelzen eindrangen und in einigen Kilometern Tiefe erstarrten.

Das Schichtstufenland im Westen
grenzt an einer Nord-Süd-Störung („Keilberg-Störung“) an das kristalline Grundgebirge. Das Schichtstufenland gehört dem Erdmittelalter an (vor 250 - 65 Mio. Jahren) und besteht aus Triasgesteinen (griechisch „Dreiheit“) mit den drei Abteilungen Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper sowie aus Jura- und Kreidegesteinen. Zumeist liegen diese Sedimentgesteine (Schichtgesteine) parallel waagrecht übereinander. Im Bereich der Tegernheimer Schlucht ist das Grundgebirge durch gebirgsbildende Vorgänge während langer Zeiträume jedoch gegenüber dem Schichtstufenland um rund 500 Meter emporgehoben worden. Die tektonischen Bewegungen begannen vor 140 Mio. Jahren und waren besonders intensiv im Miozän vor 24 Mio. Jahren. Die Sedimentgesteine sind dadurch aufgebogen („hochgeschleppt“) worden. Sie liegen deshalb heute an der Oberfläche nebeneinander.

Der markante Donaurandbruch
bildet die Südgrenze der beiden Einheiten. Auf der abgesunkenen Südscholle, dem Molassebecken (Senke, aufgefüllt mit Abtragungsschutt der aufsteigenden Alpen, vor 54 - 8 Mio. Jahren), liegen zuoberst Feinsedimente (Tone), Sande und Kiese. Diese Deckschichten gehören der Erdneuzeit an, die mindestens 2 Mio. Jahre alt sind. Die geologische Besonderheit der Tegernheimer Schlucht war bereits im 19. Jahrhundert bekannt. Sie wurde von zahlreichen Fachleuten besucht, die sich damals nach der Exkursion im Tegernheimer Sommerkeller erholen konnten. (Quelle: Bayerisches Landesamt) - Webadresse Flyer: Link