Eine dringende Bitte, gültig für alle schützenswerten und geschützten Naturgebiete, hier zum Beispiel das LBV-Schutzgebiet "Parkstettener Weiher": Link
Diese Landschaft ist von solcher Einzigartigkeit, dass Besucher dringend gebeten werden, diese Gebiete mit der nötigen Achtung und Rücksicht zu besuchen, also etwa angelegte Wege nicht zu verlassen, Flora und Fauna nicht zu stören oder gar zu zerstören, Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf die Bedeutung solcher Gebiete für nachfolgende Generationen hinzuweisen. In Paragraphen genannte "Schutzzwecke" und "Verbote" sind eigentlich bloße Selbstverständlichkeiten.
Anläßlich einer Informationsfahrt zum geplanten Chorzentrum Weißenohe wurde der Vorsitzende des Schlichtvereins und Ideengeber für eine 'niederbayerische Chorakademie' im Kinsachtal bei Geschwendt, Gemeinde Ascha, auf die Sinterterrassen der Lillach bei Weißenohe hingewiesen. Nun liegt zwar die fränkische Schweiz doch ein paar Kilometer nordwestlich von Donaurandbruch, dem eigentlichen RePaLi-Gebiet, aber in geologischen Zeiträumen betrachtet gibt es durchaus Gemeinsamkeiten, etwa Hebung oder Absenkung - Donaurandbruch! - des süddeutschen Raumes infolge der Hebung der Alpen durch den afrikanischen Sporn vor ca 70 Mio Jahren. Aber auch die fast verwechselbare Namensgebung von KinsACH und LillACH, verbunden mit einem Zeitfenster bis zum abendlichen, septembrischen Karpfenschmaus in der Wirtshaus Klosterbrauerei nahe des Prälatenbaus des ehemaligen Benedictinerklosters und künftigem "Chorzentrum" des Fränkischen Sängerbundes FSB, legt die ca zweistündige Wanderung, durchaus anspruchsvoll mit 100 Eichenbohlen als Treppe zur Lillachquelle, nahe. Der gesamte Wege ist ca 4 km lang und gut gesichert und mit informativen Hinweistafeln bestückt..
DIE LILLACH BEI WEISSENOHE Bei der Lillach handelt es sich um einen der in Deutschland sehr seltenen Kalktuffbäche. Vom Weißenoher Ortsteil Dorfhaus ausgehend, erreicht man die Lillachquelle über den romantischen Teufelsgraben (Gelb-Strich Wanderweg) nach gut zwei Kilometern. Im Jahr 1976 wurden die Sinterstufen in der Lillach wegen ihrer Schönheit und Besonderheit zu einem flächenhaften Naturdenkmal erhoben und befinden sich seit 1995 in einer Schutzzone des „Naturparks Fränkische Schweiz“. Die Sinterstufen sind über 10.000 Jahre alt und in der letzten Eiszeit entstanden.
DIE ENTSTEHUNG DER SINTERTERRASSEN Tuffbäche, wie die Lillach, entstehen nur dort, wo sie über sehr kalkhaltiges Wasser verfügen. Hierfür sind mehrere Faktoren ursächlich. Regenwasser, welches zunächst auf die Hochfläche niederfällt, enthält viel Kohlendioxid und wenn es durch das Kalkgestein sickert, löst sich ein Teil des Kalks dabei aus dem vorhandenen Gestein. Danach tritt das kalkhaltige und kohlendioxidangereicherte Wasser in Form von Quellen und Bächen wieder zutage.
Sprudel und Verwirbelungen im Bach sorgen anschließend dafür, dass das Kohlendioxid wieder entweicht und der Kalk ausfällt. Feine Kalknadeln lagern sich dann an den Pflanzen ab. Moose und Algen wirken der Verkrustung entgegen und wachsen über die verkalkte Schicht hinaus. Am Ende dieses Prozesses entstehen stockwerkartige Kalkgebilde, sogenannte Tuffe. Gleich den „Steinernen Rinnen“ bauen sich die Sinterstufen jährlich um zwei bis drei Millimeter auf. Entscheidend für die Bildung der zauberhaften Tuffkaskaden ist zudem eine notwendige Beteiligung von Pflanzen, die den Vorgang der Tuffbildung erst auslösen. Dabei muss genügend Licht auf den Bach fallen, damit die entsprechenden Moose wachsen können. Besonders wichtig sind auch am Uferrand stehende Bäume, um die Nahrungskette der im Tuffgestein lebenden Tiere aufrecht zu erhalten.
Der Donaudurchbruch hat Menschen schon zu allen Zeiten angezogen, angefangen von den frühen Tagen der Menschheit. Im nahen Altmühltal, nur eine kleine Strecke vom Donaudurchbruch entfernt, wurde das Skelett eines Höhlenmenschen, der vor 50.000 Jahren lebte, gefunden. Eben an dieser Stelle fand man auch eines der ältesten Kunstwerke Deutschlands: ein handtellergroßes Stück Elfenbein, in das ein Mammut geritzt ist. Sicher ist, dass von der Mittelsteinzeit an das Durchbruchstal bewohnt war. In der Jungsteinzeit war auf dem Arzberg, dem heutigen Frauenberg über dem Kloster Weltenburg, reges menschliches Leben.
Als die Bronze durch das Eisen verdrängt wurde, brach für diese Landschaft eine bedeutende Zeit an; denn das Eisen lag hier als Sumpf- oder Rasenerz in den Wäldern. Die Kelten erwiesen sich als gute Bergleute und bauten hinter gewaltigen Schutzwällen unmittelbar über der Donau ein frühes Industriegebiet auf, von dem man heute auf Schritt und Tritt noch Spuren findet. Hier in den Wäldern erheben sich Hügelgräber und keltische Viereckschanzen; hier wurde „das Weltenburger Stierl“, eine keltische Bronzefigur, gefunden.
In nächster Nähe des Durchbruchs hatten die Römer ihr Kastell Abusina errichtet, das heute in den Grundmauern noch sehen ist und vom Hadrianstein ab lief der römische Grenzwall Limes durch das Land dem Rhein zu.
nach Stephan Gröschler: Kraftvolle Orte
Foto: K. Bischer
Das Kloster wurde im 7. Jhdt n. Chr. der überlieferten Tradition zufolge von den Kolumbanschülern St. Eustasius und St. Agilus aus Luxeuil um 617 als ein iroschottisches Kloster als Ausgangspunkt für die Missionierung Baierns errichtet. Auch soll um 700 der hl. Rupert die angeblich über einer heidnischen Kultstätte (Minerva-/Apollotempel) erbaute Liebfrauenkirche auf dem Arzberg sowie die Klosterkirche konsekriert haben.
Im Zuge einer kompletten Neuerrichtung der Klosteranlagen ab 1714 entstand unter Abt Maurus Bächl auch die Klosterkirche neu. Die Konventgebäude waren 1716 im Rohbau nach Plänen des Architekten und Franziskanerfraters Philipp Plank (Blank) und unter der faktischen Bauleitung des Parliers Michael Wolf fertiggestellt worden, so dass mit den Bauarbeiten an der Kirche begonnen werden konnte. Nachdem im Frühjahr 1716 der Abriss der alten Kirche erfolgte, wurde am 29. Juni desselben Jahres der Grundstein für die Neuerrichtung der Klosterkirche St. Georg gelegt. Die Grundsteinlegung besorgte der Freisinger Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck, da dieser mit Abt Maurus freundschaftlich verbunden und der Regensburger Bischofsstuhl zur damaligen Zeit vakant war. Ausführender Baumeister vor Ort war wiederum Michael Wolf. Am 9. Oktober 1718 konnte der Freisinger Fürstbischof den Rohbau der neuen Klosterkirche weihen. Wer die Pläne für den Kirchenbau geliefert hat und ob das Konzept von 1716 schon der ausgeführten Kirche entsprach, ist nach neueren Forschungsergebnissen nicht mehr so unumstritten wie noch zuvor. Infrage kommen für den Entwurf neben dem in der älteren Literatur angenommenen Cosmas Damian Asam auch Philipp Plank und die Mitwirkung des Abtes Maurus Bächl selbst.
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demnächst: Bild vom Hochaltar Quelle: Webseite des Klosters mit Link auf den Kirchenbrief mit der Gottesdienstordnung
In unseren Zeiten ist Weltenburg auch wg. der "Ältesten Klosterbrauerei der Welt", seines "Weltenburger Kloster Asam Bock" und seines lauschingen Biergartens bekannt.
Das Besondere der Tegerheimer Schlucht ist, dass hier drei geologische Großeinheiten unterschiedlichen Alters aneinander stoßen und sogar sichtbar sind.
Das kristalline Grundgebirge im Osten (Moldanubikum) besteht im Wesentlichen aus Gneisen der Erdfrühzeit (vor 550 Mio. Jahren) und des Erdaltertums, in die vor rund 330 - 310 Mio. Jahren granitische Schmelzen eindrangen und in einigen Kilometern Tiefe erstarrten.
Das Schichtstufenland im Westen grenzt an einer Nord-Süd-Störung („Keilberg-Störung“) an das kristalline Grundgebirge. Das Schichtstufenland gehört dem Erdmittelalter an (vor 250 - 65 Mio. Jahren) und besteht aus Triasgesteinen (griechisch „Dreiheit“) mit den drei Abteilungen Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper sowie aus Jura- und Kreidegesteinen. Zumeist liegen diese Sedimentgesteine (Schichtgesteine) parallel waagrecht übereinander. Im Bereich der Tegernheimer Schlucht ist das Grundgebirge durch gebirgsbildende Vorgänge während langer Zeiträume jedoch gegenüber dem Schichtstufenland um rund 500 Meter emporgehoben worden. Die tektonischen Bewegungen begannen vor 140 Mio. Jahren und waren besonders intensiv im Miozän vor 24 Mio. Jahren. Die Sedimentgesteine sind dadurch aufgebogen („hochgeschleppt“) worden. Sie liegen deshalb heute an der Oberfläche nebeneinander.
Der markante Donaurandbruch bildet die Südgrenze der beiden Einheiten. Auf der abgesunkenen Südscholle, dem Molassebecken (Senke, aufgefüllt mit Abtragungsschutt der aufsteigenden Alpen, vor 54 - 8 Mio. Jahren), liegen zuoberst Feinsedimente (Tone), Sande und Kiese. Diese Deckschichten gehören der Erdneuzeit an, die mindestens 2 Mio. Jahre alt sind. Die geologische Besonderheit der Tegernheimer Schlucht war bereits im 19. Jahrhundert bekannt. Sie wurde von zahlreichen Fachleuten besucht, die sich damals nach der Exkursion im Tegernheimer Sommerkeller erholen konnten. (Quelle: Bayerisches Landesamt) - Webadresse Flyer: Link
Hoch überragt der Bogenberg, der "heilige Berg Niederbayerns", das ebene Donautal bei Straubing. Eine der bedeutendsten Bruchlinien in der Erdkruste Mitteleuropas ist die Donaustörung, die sich von der Oberpfalz bis weit nach Österreich erstreckt. Dort, wo sie auch als morphologisch auffällige Grenze in Erscheinung tritt, wird sie als Donaurandbruch bezeichnet. An dieser Störungszone ist das Grundgebirge des Bayerischen Waldes um mehr als 1300 m gegenüber seinem Vorland angehoben worden. Während der Würmeiszeit formte der Fluss seine steilen Hänge an der Süd- und Ostseite. Dort findet man eigenartig zerbrochene und aufgeriebene Gesteine, die fast den gesamten markanten Berg aufbauen.
Als von Natur und Mensch geschaffene "Landschaft" fasziniert seit Jahrhunderten der Bogenberg durch Flora und Fauna.
Seit 2003 wird das hochwertige Biotopverbundprojekt „Donaurandbruch“ als BayernNetzNatur-Projekt im Landkreis Straubing-Bogen umgesetzt. Dabei werden als Donaurandbruch die meist südlich exponierten Hangbereiche zwischen dem Bayerischen Wald und der Donauebene bezeichnet. Bereiche des Donaurandbruches liegen in den Gemeinden Kirchroth, Steinach, Bogen und Niederwinkling.
Bei den Flächen des Donaurandbruchs handelt es sich um ökologisch sehr hochwertige Lebensräume, auf denen sich im Laufe von Jahrhunderten und Jahrtausenden speziell angepasste Pflanzen- und Tierlebensgemeinschaften angesiedelt und bis heute erhalten haben. Die Hänge sind gekennzeichnet durch ihre südexponierte Lage, weshalb diese Lebensräume besonders mager und trocken sind. Flora und Fauna dieser Trockenstandorte unterscheiden sich sehr stark von denen des übrigen Bayerischen Waldes und des Donautals. Die botanischen und zoologischen Besonderheiten sind auf Bereiche beschränkt, die sich durch ihre steile Lage, ihre Exposition, ihr Klima, ihre Geologie und durch ihre Bodenverhältnisse von den übrigen Flächen stark abheben. Sie ziehen sich perlschnurartig an den Südhängen entlang und bilden zusammen den Donaurandbruch.
Trockene Eichen-Hainbuchenwälder, Waldsaumgesellschaften, wärmeliebender Buschwald, Liguster-Schlehengebüsche, Trocken- und Halbtrockenrasen sowie Felsband- und Felsspaltengesellschaften bilden die vorherrschenden Pflanzeneinheiten. Neben den bereits unter Schutz gestellten Südhängen des Bogenberges und des Helm- und Buchberges gibt es noch eine Reihe weiterer Südhänge im Landkreis, die sich durch ihren eigenen Charakter und ihre dazugehörigen Tier- und Pflanzenarten von der Umgebung abheben. Zu nennen wären hier beispielsweise der Eichelberg bei Pillnach, die Hänge bei Leithen und bei Münster, der Weinberg bei Bogen, das Bergholz bei Pfelling oder der Welchenberg.
Quelle: lpv - straubing-bogen und bayerisches Landesamt für Umwelt
Südwestlich des Bogenberges, vom Donaudamm aus, bietet sich ein gewaltiger Rundblick auf die "Sechzehn-Tausender" des bay. Waldes, Überbleibsel der an die 300 Mio Jahre alten Böhmischen Masse der variszischen Gebirgsbildung. Hermann Mayer hat zusammen mit Franz-Xaver Six ein Panoramatafel erstellt, welche diese Berge und erwähnenswerte Örtlichkeiten in Bild und Text beschreibt. Näheres siehe RePaLi-Menüpunkt "profane Orte", dort 'Panorama-Tafel'.
Von Zeit zu Zeit finden in der Wallfahrtskirche Konzerte mit herausragenden Künstlern statt, so etwa anl. Bluval 2007 mit Prof. Edgar Krapp und dem Bach-Trompetenensemble München mit Konrad Müller, Arnold Mehl (Leitung), Friedrich Held und Stefan Gagelmann (Solo-Pauker der Münchner Philharmoniker).
Der festliche Charakter von Gottesdiensten in der Wallfahrtskirche beruht auch auf dem Klang der Riegerorgel aus dem Jahr 1994. Das 'französischen Klangideal" dieser Orgel lässt ganz besonders der Organist der Kirche, Stefan Landes, erklingen. Aber auch als Pilgerstätte ist der Bogenberg bayernweit bekannt. So erfüllen zum Beispiel seit mehr als 500 Jahren die Holzkirchner am Pfingstsonntag ihr Gelübde der "Kerzenwallfahrt" und pilgern mit ihrer "langen Stang" am Pfingstsonntag auf den Bogenberg. Die Webseite der Pfarrei Bogenberg nennt an regelmäßigen Wallfahrten zum Bogenberg:
Letzter Samstag im April: 10:00 Uhr Pilgergottesdienst der Gemeinde Reisbach 1. Mai: 08:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarreien Münster, Parkstetten und Steinach 09:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei St. Johannes, Ittling/Straubing 11:15 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Grafentraubach (2-jährig: 2010, 2012, ...) Samstag vor Christi Himmelfahrt 13:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Niederhöcking Christi Himmelfahrt 15:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Auerbach Samstag nach Christi Himmelfahrt 12:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Allkofen 15:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei MichaelsneukirchenPfingstsonntag: Holzkirchener Kerzenwallfahrt 13:30 Uhr Empfang der Wallfahrer am Stadtplatz in Bogen 14:30 Uhr Feierliche Andacht Pfingstmontag 09:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Eschlkam (3-jährig: 2010, 2013, ...) 14:30 Uhr Feierliche Andacht der Pfarrei en Otterskirchen und Windorf Sonntag nach Pfingsten 10:30 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Metten Samstag im Mai: ganztägig: Jugendwallfahrt Sonntag im Mai oder Juni: 13:30 Uhr Landfrauenwallfahrt Letzter Samstag im Juni 09:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrgemeinden Ottering mit Thürnthenning Erster Sonntag im September 14:00 Uhr Festliche Andacht der Marianischen Männerkongregation und KAB Straubing Zweiter Samstag im September 17:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei St. Jakob, Cham Zweiter Samstag im Oktober 17:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Grafling Zweiter Sonntag im Oktober 14:00 Uhr Dankandacht, Heimkehrerwallfahrt Dritter Sonntag im Oktober 10:30 Uhr Pilgergottesdienst der Waldbauernvereinigung Mitterfels
Schließlich stärken sich Pilger und Besucher des Bogenberges in den zahlreichen Gasthäusern Bogens, mit besonderer Vorliebe im Gasthaus "Zur schönen Aussicht" gleich unterhalb der Wallfahrtskirche.
Ab Ende 2020 gibt es auf dem Bogenberg westlich der Kirche eine neue Panoramatafel mit einem faszinierenden Panoramafoto von Franz-Xaver Six und einem geologisch höchst informativen Text von Hermann Mayer. Ein Bild der Tafel folgt, wenn sie dann offiziell vorgestellt worden ist.
ein Hinweis: Ein Klick auf das Bild lädt es in einem neuen Fenster in höchster Auflösung: 16 Mb groß, 17.684 Pixel breit! Da kann man am Straubinger Stadtturm ja fast die Uhrzeit ablesen;-)) Toll gemacht, Herr Six!
Der Bogenberg, oft der heilige Berg Niederbayerns genannt, ist ein überaus erhabener Aussichtspunkt. Ein Blick über den westlichen Prallhang des Bogenbergs, eine sichtbare Erhebung des sogenannten Donaurandbruches, eröffnet eine grandiose Aussicht auf zum Teil mehrere Millionen Jahre alte Landschaftsteile. Im Süden begrenzt das tertiäre Donau-Isar-Hügelland die vor uns liegende Regensburg-Straubinger Senke und im Norden sind es die Anhöhen des zum kristallinen Grundgebirge gehörenden Falkensteiner Vorwaldes. Dieses Grundgebirge ist etwa 320 Millionen Jahre alt. Bis zu 15 km breitet sich das Donautal mit seinen Schotter- und Löss-Ablagerungen der vergangenen Eiszeiten vor uns aus. Die Kornkammer Bayerns, der Gäuboden, das größte Lössbodengebiet Bayerns mit der Stadt Straubing als Zentrum liegt malerisch vor uns. Das jetzige Donaubett mit seinen jungen Flussablagerungen der letzten rund 12 000 Jahre und den zum Teil verlandeten alten Mäandern ist bloß noch ein schmales Band gegenüber den einst wild verzweigten Gerinneästen während der Eiszeiten. Bezüglich ihrer Wasserführung ist die Donau im Vergleich zu damals nur noch ein Schatten ihrer selbst, auch das Einzugsgebiet des Flusses verkleinert sich ständig. Zudem zwang der Mensch den Strom seit der Mitte des 19. JH. in sein heutiges, enges Korsett. Einmalig für den gesamten deutschen Donauabschnitt darf die Donau zwischen Straubing und Vilshofen noch ca. 70 Kilometer frei, das heißt ohne Staustufen fließen. In Zukunft wird der eingeschnürten Donau im Polder Parkstetten-Reibersdorf durch Deichrückverlegungen und gegebenenfalls Flutung des Flutpolders wieder mehr Ausdehnungsraum gegeben, um die Hochwasserscheitel für donauabwärts liegende Orte abzusenken. Als geologisch äußerst seltene Besonderheit hängen die beiden ca. 155 Mio. Jahre alten „Kalkbrocken“ Helm- und Buchberg aus der Jura- und Kreidezeit am Südhang des Donaurandbruches bei Steinach. Die Stallwanger Senke, eine Tertiärbucht, mündet mit dem Flüsschen Kinsach zwischen Steinach und Agendorf in das Donautal. Bei klarer Sicht sind die Juraanhöhen der Fränkischen Alb zu sehen, die im Westen das Donautal mit dem Regensburger Talkessel abschließen. Beim Jura handelt es sich um ehemalige Meeresablagerungen. Bei guter Fernsicht ist sogar das Stadtzentrum von Regensburg mit den beiden Türmen des gotischen Domes auszumachen.
Eigentlich war es reiner Zufall, den Ort Windorf mit der vorgelagerten 'größten' Donauinsel zu entdecken. Auf der vergeblichen Recherche nach 'Fischlokalen' entlang der Donau zwischen Straubing und Passau, welche schon ab Anfang September Karpfen auf der Speiskarte haben, meinte die nette Frau am Telefon des Landgasthauses Moser in Windorf:
"Waller hätten wir!". Nun, Waller kann auch gut schmecken und so machten meine Frau und ich uns auf den Weg nach Windorf - ca 60 km, besuchten auf der Heimfahrt noch das Museum Quintana in Künzing und die Asambasilika Altenmarkt. Und: Es hat sich gelohnt! Warum?
Weil in diesem 2019 restauriertem Landgasthof der freundliche Herr Ober Verständnis hatte, dass wir uns die Fischsuppe - vorzüglich - als Vorspeise teilten, dann uns für Zander - gut! - und Waller - Klasse! - entschieden, dazu ein Gläschen Veltliner. Also, rundherum empfehlenswert - nicht nur wegen der Fischkarte, dieser Landgasthof Moser. Hier der Link zur Homepage mit allen notwendigen Infos.
Und sonst? Was macht die Gegend um Windorf so reizvoll?
Also, Windorf liegt an einem Altwasserarm der Donau, umgestaltet auf Anforderungen einer modernen Schifffahrt hin. Auch nennt sich diese Gegend nicht mehr im "Donaurandbruch" - dieser endet eher bei Vilshofen - gelegen, sondern "Donaudurchbruch" oder "Donauengtal", vergleichbar mit dem Weltenburger Donaudurchbruch bei Kelheim - oder: "Wachau!". Siehe dazu den RePaLI-Beitrag weiter unten auf dieser Seite.
Die vorgelagerte Insel ist ein wahres Naturparadies: schattige Rundwege, mächtige Erlen, fasziniernde Ausblicke, fischreiche Gewässer uvam:
Natürlich ist es für einen erholsamen Urlaub günstig, nicht direkt an Hauptstraßen zu liegen - die A3 verläuft ca 5 km nördlich an Windorf vorbei, die B8 und Bahnlinie Frankfurt - Wien auf der anderen Uferseite der Donau, und Windorf liegt an einem Altwasserarm dieser europäischen Wasserstraße. Aber: Im 2 km entfernten Vilshofen gibt es einen kleinen Flugplatz, den Verkehrslandeplatz Vilshofen - Passau! Und der Flugplatz kümmert sich auch darum, dass kein Fluglärm Windorf stört: "Drehen Sie nach dem Start nach rechts ab und fliegen Sie in südöstlicher Richtung weiter. Bleiben Sie über der Donau, bis Sie die Ortschaft Windorf passiert haben."
Die Markt Windorf selbst bietet natürlich eine ganze Reihe von gastromischen Einrichtungen, Sehenswürdigkeiten, ein Schifffahrtsmuseum und im ca 7 km entfernten Otterskirchen den berühmten Akanthus-Altar:
Otterskirchen ist eine der ältesten Pfarreien im Bistum Passau, eine so genannte Urpfarrei. Schon um das Jahr 800 entstand hier unter dem Passauer Chorbischof Ottokar eine Kirche, auf die der Ortsname zurückgeht: Ottokars Kirche > Otterskirchen.
Im Jahr 1165 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Er gehörte damals zur Grafschaft Windberg, die 1207 von Bischof Mangold von Passau gekauft wurde. Otterskirchen kam damit zum Hochstift Passau, dem Staat der Fürstbischöfe. Bis 1690 war es meistens als Hofmark an verschiedene Adelige als Lehen vergeben.
Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche im Barockstil umgebaut und erhielt eine neue Ausstattung mit dem prachtvollen Akanthusaltar.
Bei der Säkularisation im Jahr 1803 wurde das Hochstift Passau aufgehoben und Otterskirchen kam zum Kurfürstentum Bayern. 1818 wurde es selbständige Gemeinde im Königreich Bayern.
Fotos: pk
Die Windorfer selber müssen immer noch unter der Verwechslung eines Kapuzinermönches mit einem Bären leiden: "Die Sage erzählt, dass eines Tages ein junger Mann ganz aufgeregt das Gerücht verbreitete, dass auf einem Baum bei Hacklstorf, nahe Windorf, ein grauseliges Ungetier sitzt. Er meinte, einen Bären ausgemacht zu haben. Diese Schreckensnachricht rief die Windorfer auf den Plan. Sofort griffen sie zu Dreschflegeln, Sensen und anderen 'Mordwerkzeugen', um die Bestie zu erlegen. Doch beim Näherkommen sahen sie: der vermutete Bär war lediglich ein Kapuzinermönch, der sein Brevier betete und Kirschen naschte. Betroffen und beschämgt zogen sie heim. Der 'Feldzug' blieb jedoch nicht verborgen, die Nachbarschaft bekam Wind davon und neckte die Windorfer als Bärenfänger ... und das bis auf den heutigen Tag.
Info über den Markt Windorf im Tourismusbüro: Touristinformation Windorf Anschrift: Marktplatz 23, 94575 Windorf Telefon: 08541-9626 40 Telefax: 08541-9626 50 Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 08.30 bis 12.00 Uhr
Startpunkt ist die Buswendeplattform in Passau/Hals-Hochstein. Hier befindet sich auch eine Übersichtstafel (diese Route ist die Route 11) und ein ca. 100 m langer kleiner Weg, welcher den Anfang und das Ende des Rundwegs darstellt. Nach diesem kurzen, ebenen Weg, der auf die Franz Stockbauer Brücke führt, gelangt man über die Ilz in einen schön angelegten Waldweg.
Immer entlang an der idyllischen Ilz erreicht man den Knotenpunkt der Schleife, an dem der eigentliche Rundweg beginnt. Zu empfehlen ist es hier rechts abzubiegen und durch den ca. 100m langen Tunnel, die Triftersperre - Vorsicht: keine Beleuchtung - zu wandern. Auf der anderen Seite gibt es drei mögliche Wege ...
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