Anläßlich einer Informationsfahrt zum geplanten Chorzentrum Weißenohe wurde der Vorsitzende des Schlichtvereins und Ideengeber für eine 'niederbayerische Chorakademie' im Kinsachtal bei Geschwendt, Gemeinde Ascha, auf die Sinterterrassen der Lillach bei Weißenohe hingewiesen. Nun liegt zwar die fränkische Schweiz doch ein paar Kilometer nordwestlich von Donaurandbruch, dem eigentlichen RePaLi-Gebiet, aber in geologischen Zeiträumen betrachtet gibt es durchaus Gemeinsamkeiten, etwa Hebung oder Absenkung - Donaurandbruch! - des süddeutschen Raumes infolge der Hebung der Alpen durch den afrikanischen Sporn vor ca 70 Mio Jahren. Aber auch die fast verwechselbare Namensgebung von KinsACH und LillACH, verbunden mit einem Zeitfenster bis zum abendlichen, septembrischen Karpfenschmaus in der Wirtshaus Klosterbrauerei nahe des Prälatenbaus des ehemaligen Benedictinerklosters und künftigem "Chorzentrum" des Fränkischen Sängerbundes FSB, legt die ca zweistündige Wanderung, durchaus anspruchsvoll mit 100 Eichenbohlen als Treppe zur Lillachquelle, nahe. Der gesamte Wege ist ca 4 km lang und gut gesichert und mit informativen Hinweistafeln bestückt..
DIE LILLACH BEI WEISSENOHE
Bei der Lillach handelt es sich um einen der in Deutschland sehr seltenen Kalktuffbäche. Vom Weißenoher Ortsteil Dorfhaus ausgehend, erreicht man die Lillachquelle über den romantischen Teufelsgraben (Gelb-Strich Wanderweg) nach gut zwei Kilometern. Im Jahr 1976 wurden die Sinterstufen in der Lillach wegen ihrer Schönheit und Besonderheit zu einem flächenhaften Naturdenkmal erhoben und befinden sich seit 1995 in einer Schutzzone des „Naturparks Fränkische Schweiz“. Die Sinterstufen sind über 10.000 Jahre alt und in der letzten Eiszeit entstanden.
DIE ENTSTEHUNG DER SINTERTERRASSEN
Tuffbäche, wie die Lillach, entstehen nur dort, wo sie über sehr kalkhaltiges Wasser verfügen. Hierfür sind mehrere Faktoren ursächlich. Regenwasser, welches zunächst auf die Hochfläche niederfällt, enthält viel Kohlendioxid und wenn es durch das Kalkgestein sickert, löst sich ein Teil des Kalks dabei aus dem vorhandenen Gestein. Danach tritt das kalkhaltige und kohlendioxidangereicherte Wasser in Form von Quellen und Bächen wieder zutage.
Sprudel und Verwirbelungen im Bach sorgen anschließend dafür, dass das Kohlendioxid wieder entweicht und der Kalk ausfällt. Feine Kalknadeln lagern sich dann an den Pflanzen ab. Moose und Algen wirken der Verkrustung entgegen und wachsen über die verkalkte Schicht hinaus. Am Ende dieses Prozesses entstehen stockwerkartige Kalkgebilde, sogenannte Tuffe. Gleich den „Steinernen Rinnen“ bauen sich die Sinterstufen jährlich um zwei bis drei Millimeter auf.
Entscheidend für die Bildung der zauberhaften Tuffkaskaden ist zudem eine notwendige Beteiligung von Pflanzen, die den Vorgang der Tuffbildung erst auslösen. Dabei muss genügend Licht auf den Bach fallen, damit die entsprechenden Moose wachsen können. Besonders wichtig sind auch am Uferrand stehende Bäume, um die Nahrungskette der im Tuffgestein lebenden Tiere aufrecht zu erhalten.
Textquelle: Webseite Gemeinde Weißenohe
Foto: pk
umfangreiche Quellenangaben: "LILLACH" in Wikipedia