Der Bogenberg gehört lt . Bayerischem Landesamt für Umwelt zu den schönsten Geotopen Bayerns:
Hoch überragt der Bogenberg, der "heilige Berg Niederbayerns", das ebene Donautal bei Straubing. Eine der bedeutendsten Bruchlinien in der Erdkruste Mitteleuropas ist die Donaustörung, die sich von der Oberpfalz bis weit nach Österreich erstreckt. Dort, wo sie auch als morphologisch auffällige Grenze in Erscheinung tritt, wird sie als Donaurandbruch bezeichnet. An dieser Störungszone ist das Grundgebirge des Bayerischen Waldes um mehr als 1300 m gegenüber seinem Vorland angehoben worden. Während der Würmeiszeit formte der Fluss seine steilen Hänge an der Süd- und Ostseite. Dort findet man eigenartig zerbrochene und aufgeriebene Gesteine, die fast den gesamten markanten Berg aufbauen.
Als von Natur und Mensch geschaffene "Landschaft" fasziniert seit Jahrhunderten der Bogenberg durch Flora und Fauna.
Seit 2003 wird das hochwertige Biotopverbundprojekt „Donaurandbruch“ als BayernNetzNatur-Projekt im Landkreis Straubing-Bogen umgesetzt. Dabei werden als Donaurandbruch die meist südlich exponierten Hangbereiche zwischen dem Bayerischen Wald und der Donauebene bezeichnet. Bereiche des Donaurandbruches liegen in den Gemeinden Kirchroth, Steinach, Bogen und Niederwinkling.
Bei den Flächen des Donaurandbruchs handelt es sich um ökologisch sehr hochwertige Lebensräume, auf denen sich im Laufe von Jahrhunderten und Jahrtausenden speziell angepasste Pflanzen- und Tierlebensgemeinschaften angesiedelt und bis heute erhalten haben. Die Hänge sind gekennzeichnet durch ihre südexponierte Lage, weshalb diese Lebensräume besonders mager und trocken sind. Flora und Fauna dieser Trockenstandorte unterscheiden sich sehr stark von denen des übrigen Bayerischen Waldes und des Donautals. Die botanischen und zoologischen Besonderheiten sind auf Bereiche beschränkt, die sich durch ihre steile Lage, ihre Exposition, ihr Klima, ihre Geologie und durch ihre Bodenverhältnisse von den übrigen Flächen stark abheben. Sie ziehen sich perlschnurartig an den Südhängen entlang und bilden zusammen den Donaurandbruch.
Trockene Eichen-Hainbuchenwälder, Waldsaumgesellschaften, wärmeliebender Buschwald, Liguster-Schlehengebüsche, Trocken- und Halbtrockenrasen sowie Felsband- und Felsspaltengesellschaften bilden die vorherrschenden Pflanzeneinheiten. Neben den bereits unter Schutz gestellten Südhängen des Bogenberges und des Helm- und Buchberges gibt es noch eine Reihe weiterer Südhänge im Landkreis, die sich durch ihren eigenen Charakter und ihre dazugehörigen Tier- und Pflanzenarten von der Umgebung abheben. Zu nennen wären hier beispielsweise der Eichelberg bei Pillnach, die Hänge bei Leithen und bei Münster, der Weinberg bei Bogen, das Bergholz bei Pfelling oder der Welchenberg.
Von Zeit zu Zeit finden in der Wallfahrtskirche Konzerte mit herausragenden Künstlern statt, so etwa anl. Bluval 2007 mit Prof. Edgar Krapp und dem Bach-Trompetenensemble München mit Konrad Müller, Arnold Mehl (Leitung), Friedrich Held und Stefan Gagelmann (Solo-Pauker der Münchner Philharmoniker).
Der festliche Charakter von Gottesdiensten in der Wallfahrtskirche beruht auch auf dem Klang der Riegerorgel aus dem Jahr 1994. Das 'französischen Klangideal" dieser Orgel lässt ganz besonders der Organist der Kirche, Stefan Landes, erklingen. Aber auch als Pilgerstätte ist der Bogenberg bayernweit bekannt. So erfüllen zum Beispiel seit mehr als 500 Jahren die Holzkirchner am Pfingstsonntag ihr Gelübde der "Kerzenwallfahrt" und pilgern mit ihrer "langen Stang" am Pfingstsonntag auf den Bogenberg. Die Webseite der Pfarrei Bogenberg nennt an regelmäßigen Wallfahrten zum Bogenberg:
Letzter Samstag im April:
10:00 Uhr Pilgergottesdienst der Gemeinde Reisbach
1. Mai:
08:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarreien Münster, Parkstetten und Steinach
09:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei St. Johannes, Ittling/Straubing
11:15 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Grafentraubach (2-jährig: 2010, 2012, ...)
Samstag vor Christi Himmelfahrt
13:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Niederhöcking
Christi Himmelfahrt
15:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Auerbach
Samstag nach Christi Himmelfahrt
12:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Allkofen
15:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei MichaelsneukirchenPfingstsonntag: Holzkirchener Kerzenwallfahrt
13:30 Uhr Empfang der Wallfahrer am Stadtplatz in Bogen
14:30 Uhr Feierliche Andacht
Pfingstmontag
09:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Eschlkam (3-jährig: 2010, 2013, ...)
14:30 Uhr Feierliche Andacht der Pfarrei en Otterskirchen und Windorf
Sonntag nach Pfingsten
10:30 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Metten
Samstag im Mai:
ganztägig: Jugendwallfahrt
Sonntag im Mai oder Juni:
13:30 Uhr Landfrauenwallfahrt
Letzter Samstag im Juni
09:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrgemeinden Ottering mit Thürnthenning
Erster Sonntag im September
14:00 Uhr Festliche Andacht der Marianischen Männerkongregation und KAB Straubing
Zweiter Samstag im September
17:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei St. Jakob, Cham
Zweiter Samstag im Oktober
17:00 Uhr Pilgergottesdienst der Pfarrei Grafling
Zweiter Sonntag im Oktober
14:00 Uhr Dankandacht, Heimkehrerwallfahrt
Dritter Sonntag im Oktober
10:30 Uhr Pilgergottesdienst der Waldbauernvereinigung Mitterfels
Schließlich stärken sich Pilger und Besucher des Bogenberges in den zahlreichen Gasthäusern Bogens, mit besonderer Vorliebe im Gasthaus "Zur schönen Aussicht" gleich unterhalb der Wallfahrtskirche.
Ab Ende 2020 gibt es auf dem Bogenberg westlich der Kirche eine neue Panoramatafel mit einem faszinierenden Panoramafoto von Franz-Xaver Six und einem geologisch höchst informativen Text von Hermann Mayer. Ein Bild der Tafel folgt, wenn sie dann offiziell vorgestellt worden ist.
ein Hinweis: Ein Klick auf das Bild lädt es in einem neuen Fenster in höchster Auflösung: 16 Mb groß, 17.684 Pixel breit! Da kann man am Straubinger Stadtturm ja fast die Uhrzeit ablesen;-)) Toll gemacht, Herr Six!
Der Bogenberg, oft der heilige Berg Niederbayerns genannt, ist ein überaus erhabener Aussichtspunkt. Ein Blick über den westlichen Prallhang des Bogenbergs, eine sichtbare Erhebung des sogenannten Donaurandbruches, eröffnet eine grandiose Aussicht auf zum Teil mehrere Millionen Jahre alte Landschaftsteile. Im Süden begrenzt das tertiäre Donau-Isar-Hügelland die vor uns liegende Regensburg-Straubinger Senke und im Norden sind es die Anhöhen des zum kristallinen Grundgebirge gehörenden Falkensteiner Vorwaldes. Dieses Grundgebirge ist etwa 320 Millionen Jahre alt.
Bis zu 15 km breitet sich das Donautal mit seinen Schotter- und Löss-Ablagerungen der vergangenen Eiszeiten vor uns aus. Die Kornkammer Bayerns, der Gäuboden, das größte Lössbodengebiet Bayerns mit der Stadt Straubing als Zentrum liegt malerisch vor uns. Das jetzige Donaubett mit seinen jungen Flussablagerungen der letzten rund 12 000 Jahre und den zum Teil verlandeten alten Mäandern ist bloß noch ein schmales Band gegenüber den einst wild verzweigten Gerinneästen während der Eiszeiten. Bezüglich ihrer Wasserführung ist die Donau im Vergleich zu damals nur noch ein Schatten ihrer selbst, auch das Einzugsgebiet des Flusses verkleinert sich ständig. Zudem zwang der Mensch den Strom seit der Mitte des 19. JH. in sein heutiges, enges Korsett. Einmalig für den gesamten deutschen Donauabschnitt darf die Donau zwischen Straubing und Vilshofen noch ca. 70 Kilometer frei, das heißt ohne Staustufen fließen. In Zukunft wird der eingeschnürten Donau im Polder Parkstetten-Reibersdorf durch Deichrückverlegungen und gegebenenfalls Flutung des Flutpolders wieder mehr Ausdehnungsraum gegeben, um die Hochwasserscheitel für donauabwärts liegende Orte abzusenken.
Als geologisch äußerst seltene Besonderheit hängen die beiden ca. 155 Mio. Jahre alten „Kalkbrocken“ Helm- und Buchberg aus der Jura- und Kreidezeit am Südhang des Donaurandbruches bei Steinach. Die Stallwanger Senke, eine Tertiärbucht, mündet mit dem Flüsschen Kinsach zwischen Steinach und Agendorf in das Donautal.
Bei klarer Sicht sind die Juraanhöhen der Fränkischen Alb zu sehen, die im Westen das Donautal mit dem Regensburger Talkessel abschließen. Beim Jura handelt es sich um ehemalige Meeresablagerungen.
Bei guter Fernsicht ist sogar das Stadtzentrum von Regensburg mit den beiden Türmen des gotischen Domes auszumachen.